Käfighaltung — Achtung, Ostereier sind häufig Käfigeier
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In der traditionellen Käfighaltung werden Hühner zusammengedrängt in kleinen Drahtkäfigen, die übereinandergestapelt werden, gehalten. Jedem Huhn steht dabei sein ganzes Leben lang nur eine Fläche von 550 Quadratzentimetern zu Verfügung – das ist weniger als ein DIN-A4-Blatt. In diesem Haltungssystem können die Tiere kaum ihrem natürlichen Verhalten, wie Scharren, Flattern oder Sonnenbaden, nachkommen. Auch die Füße der Hühner leiden durch das ständige Stehen auf dem Drahtgitter. Entzündung und Verletzungen gehören zu der traurigen Normalität der Käfighühner.
Seit 2012 ist die traditionelle Käfighaltung in der EU, in Österreich sogar schon seit 2009, verboten. Aber die sogenannten „ausgestalteten Käfige“, in denen die Hühner minimal mehr Platz haben (750 statt 550 Quadratzentimeter pro Huhn), wurden in Österreich erst 2020 verboten und sind in der EU noch immer erlaubt. Außerdem sind Ei-Importe aus Nicht-EU-Ländern nicht von diesen Verboten betroffen.
Österreich importiert rund 2,3 Millionen Eier täglich, von denen die meisten aus der Käfighaltung stammen. Zwar wird man im Supermarkt kein Frischei mit der Markierung 3 für Käfig-Ei finden, doch verarbeitete Produkte, die Eier enthalten, müssen im Gegensatz zum Frischei, keine Auskunft zu Herkunft und Haltungsbedingung angegeben. Das heißt, viele der Käfig-Eier landen direkt in unserem Gebäck, Nudeln, Mayonnaise, und anderen Fertigprodukten. Da gefärbte Ostereier keine rohen Eier sind, besteht auch hier keine Kennzeichnungspflicht. Bei den Produkten, bei denen die Herkunft der Eier nicht gekennzeichnet wird, handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um versteckte Käfig-Eier. Wer das Leid der Käfighühner stoppen möchte, sollte deswegen ganz genau auf die Inhaltsliste schauen und auf Produkt mit Eiern bzw. auf Ostereier verzichten, bei denen das Haltungssystem nicht expliziert angegeben wird.
Bodenhaltung – Verzicht auf frische Luft und Sonne
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In der Bodenhaltung dürfen ganze sieben Hennen pro Quadratmeter gehalten werden, sofern nur eine Bodenebene vorhanden ist. Sind in dem Stall mehre Ebenen vorhanden dürfen 9 Hennen auf einem Quadratmeter Stallfläche gehalten werden. Die meisten Hennen, die in Bodenhaltung leben, müssen ihr Leben lang auf Tageslicht und frische Luft verzichten. Auch die Bodenhaltung bedeutet eine massive Einschränkung der natürlichen Bedürfnisse der Hennen. Sie können weder gemütlich ein Sonnenbad nehmen, noch in der Erde scharren oder draußen ein paar Insekten hinterherjagen.
Freilandhaltung – Garantierter Zugang zum Auslauf
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Der Stall bei der Freilandhaltung unterliegt denselben Vorschriften wie bei der Bodenhaltung. Das heißt dass pro Quadratmeter viele Tiere dicht aneinander leben. Der große Unterschied zur Bodenhaltung besteht darin, dass zusätzlich zur Stallfläche pro Henne mindestens acht Quadratmeter Auslauf zu Verfügung stehen müssen. Ein täglicher Zugang zum Auslauf muss garantiert sein. Im Freilauf können die Hühner ihren Lieblingsbeschäftigungen nachgehen, wie in der Erde zu scharren, Sonnenbaden, oder Futter zu suchen.
Ähnlich wie bei der Bio-Haltung, gibt es aber auch hier das Problem, dass der Freilauf nicht immer von den Hennen genutzt wird. Hühner sind Fluchttier und ursprünglich Waldvögel. Ist der Auslauf so gestaltet, dass er nur aus einer großen Fläche ohne Versteckmöglichkeiten besteht, kommt es häufig vor, dass sich die Tiere nicht trauen, den ganzen Auslauf zu betreten. Somit haben diese Hühner auf dem Papier deutlich mehr Fläche zu Verfügung, als sie dann eigentlich nutzen. Für ein artgerechteres Hühnerleben ist es also wichtig, dass der Freilauf so gestaltet und strukturiert ist, dass sich die Hühner sicher fühlen.
Bio-Haltung – Biofutter und Zugang zum Auslauf
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Ähnlich wie in der Freilandhaltung ist der tägliche Zugang zum Auslauf auch in der Bio-Haltung vorgeschrieben. Hier stehen einer Hennen sogar mindestens 10 Quadratmeter Auslauf zu Verfügung. Für den Stall gelten dieselben Vorschriften wie in der Freilandhaltung. Aber es gibt mehrere Punkte, die die Bio-Haltung von den anderen Haltungsformen abgrenzt. Zu einem wird Futter gefüttert, dass zu mind. 95% aus biologischer Landwirtschaft kommt. Auch wird auf die Zugabe von künstlich hergestellten Aminosäuren verzichtet. Zum anderen gibt es in Österreich für Bio-Haltung eine Obergrenze von maximal 3.000 Hühnern pro Stall. Ebenfalls bisher einzigartig in der EU ist, dass in Österreich die Brüder der weiblichen Bio-Küken, nicht direkt getötet werden, sondern mit aufgezogen werden.
Mehr Tierwohl mit dem Siegel Tierwohl kontrolliert
Wem das Tierwohl besonders am Herzen liegt, sollte auf das Siegel mit dem blauen Herz und drei Haken achten. Freiland und Biobetriebe mit diesem Siegel erfüllen strengere Vorschriften für das Tierwohl. Unteranderem ist mit diesem Siegel im Stall natürliches Licht verpflichtend. Besonders schön für die Hennen ist, dass die Auslaufläche zum Großteil bewachsen sein muss, um so dem natürlichen Schutzbedürfnis des ursprünglichen Waldbewohners Huhn nachzukommen. Auch muss bei einer gewissen Besatzdichte im Stall, ein Außenscharrraum zu Verfügung gestellt werden. Einen Außenscharraum kann man sich wie ein Wintergarten für Hühner vorstellen, in dem die Tiere auch bei Schlechtwetter ihre Scharrvorliebe ausleben können.
Zusammenfassung:
Wem das Tierwohl am Herzen liegt, sollte auf bemalte Ostereier, die keine Haltungsangaben haben verzichten und sich entweder die Haltungsbedingung bei den Bauern vor Ort anschauen oder zu Bio- bzw. Freiland-Eiern mit Tierwohlsiegel greifen.
Quellen:
Tierwohl kontrolliert 3 Hakerl – Gesellschaft !Zukunft Tierwohl!