Das gilt es in der Anfangsphase zu tun bzw. zu vermeiden.
DOs – So machen Sie es richtig!
Vertrauen aufbauen
Dein neuer Hund kennt dich nicht und du auch den Hund nicht. Warte, bis der Hund genug Vertrauen gefasst hat und von sich aus zu dir kommt. Sei in den ersten Wochen mit Streicheleinheiten sehr zurückhaltend. Überstürze nichts, jede Beziehung braucht ihre Zeit um sich zu entwickeln, auch die zwischen dir und deinem Hund.
Alltagsroutine bringt Sicherheit
Je strukturierter dein Alltag in der ersten Zeit mit einem neuen Hund abläuft, desto leichter kann er sich eingewöhnen. Plane einen mehr oder weniger fixen Tagesablauf (inkl. Füttern und Spazierengehen) ein, füge neue Aktivitäten in sehr kleinen Dosen hinzu.
Ruhezeiten und Ruheort zur Verfügung stellen
Der Hundekorb sollte in einer ruhigen Ecke des Zimmers stehen, nicht in einer „Durchzugsstrecke“, wo man oft vorbei gehen muss. Jeden Tag (exklusive Nacht) sollte der Hund mindestens 3-4 Stunden absolute Ruhe haben. Die gesamte Ruhezeit (inklusive Nacht und „Dösen“ am Tag) sollte
zwischen 17 und 20 Stunden betragen.
„Gassirunden“ kürzer aber dafür öfter
Erhöhter Stress durch die neue Umgebung kurbelt die Urinproduktion an und deswegen kann ein Hund zu Beginn als nicht stubenrein erscheinen. Solange der Hund die neue Umgebung nicht kennt, sollte man mindestens 4-5mal täglich eine sehr kurze „Gassirunde“ einplanen.
Warnsignale beachten
Wenn der Hund knurrt, tut er das um dich zu warnen! Aber nicht, weil er bösartig ist, sondern weil er sich unsicher fühlt. Gib ihm die Zeit um Vertrauen aufzubauen und seine Unsicherheit abzulegen. Gehe Konfrontationen aus dem Weg – Hunde versuchen Konflikte zu vermeiden. Sollten Kinder im selben Haushalt leben, sorge bitte dafür, dass auch sie die Warnsignale des Hundes respektieren.
DONTs – Das solltest du vermeiden!
Keine Besuche von Verwandten und Freunden in den ersten zwei Wochen
Wenn du deinen Hund mit nach Hause nimmst, erspare ihm bitte den Stress, alle Verwandten, Bekannten und Nachbarn sofort kennen lernen zu müssen. Durch die vielen neuen Eindrücke und Menschen kann ein Tierheimhund schnell überfordert sein und das Gefühl bekommen, sich wehren zu müssen.
Keine langen Spaziergänge in fremder Umgebung
Bitte unterlasse in den ersten ein bis zwei Wochen lange ausgedehnte Spaziergänge. Es reichen für den Anfang ca. ½ stündige Ausflüge. Dein Hund hat zu Beginn genug zu tun sich an die neue Umgebung und an sein neues Umfeld zu gewöhnen.
Nicht alleine lassen
Hunde müssen in der Eingewöhnungszeit die neue Umgebung als „Sicherheits-“ oder auch „Wohlfühlzone“ erst erleben und abspeichern. Wenn der Mensch (die meist wichtigste Ressource und Konstante für den Hund) diese Zone verlässt, entstehen große Verunsicherung und im schlimmsten Fall Trennungsängste. Den Hund alleine zu lassen, muss in kleinen Schritten erlernt werden.
Nicht ins Futter greifen, in Ruhe fressen lassen
Lasse deinen Hund in Ruhe fressen. Hunde müssen sich nicht den vollen Napf wegnehmen lassen, schon gar nicht, wenn der Hund dich noch nicht so gut kennt! Wenn dein Hund beim Futter knurrt, sorge dafür, dass der Hund bei der Futterzubereitung in einem anderen Raum ist, stelle die Futterschüssel auf den Boden und lasse den Hund in den Raum mit der Futterschüssel. Dann ziehe dich sich zurück.
Keine Besuche bei Hundeschulen oder fremden HundetrainerInnen
Um „gehorsam“ zu sein, muss sich der Hund zuerst einmal sicher fühlen. Wenn das nicht der Fall ist, empfindet der Hund das Verlangte erst einmal als bedrohend. Wird er zu früh in Lernsituationen gebracht, kann es durch die starke Überforderung zu Fehlverhalten kommen. Sollten folgende Probleme auftreten oder anhalten, stehen unsere Hundetrainerinnen gerne für ein Gespräch zur Verfügung:
- Aggressionsverhalten gegenüber Tieren und/oder Menschen
- Massive Trennungsängste
- Anhaltende Probleme bezüglich Stubenreinheit
Infoblatt – DOs und DONTs beim Tierheimhund