Warum schadet Fleisch unserem Planten?
Ein Kilo Rindfleisch produziert im Durchschnitt 13.6 Kilogramm CO2, im Vergleich dazu, wird durch ein Kilo Tofu gerade mal ein Kilogramm CO2 produziert [2]. Was wir essen ist relevant, denn immerhin ist der ganze Ernährungssektor verantwortlich für zwischen 21 bis 37 Prozent des globalen Treibhausgasausstoßes. Die Viehwirtschaft verursacht dabei mehr als die Hälfte der Treibhausgasemissionen des Nahrungsmittelsektors und dass obwohl sie gerade mal nur 18 Prozent der Kalorienversorgung der Weltbevölkerung bereitstellt. Zusätzlich zu dem hohen CO2- Ausstoß, benötigt die Produktion von Fleisch auch extrem viel Fläche: Rund 70 % der gesamten landwirtschaftlichen Fläche wird alleine für die Viehzucht genutzt. Hierbei wir die meiste Fläche für die Produktion des Futters benutzt. Hühner, Rinder und Schweine wollen gefüttert werden und dieses Futter besteht fast immer mit aus Soja. Das meiste Soja für Futtermittel wird exportiert, das heißt, dass auch für unsere Schweine Flächen im Amazonas gerodet werden. Eine Studie, die in dem renommierten Science Magazin publiziert wurde, fand heraus, dass ca. 20 % der Sojaimporte der EU aus illegal abgeholztem Land im Amazonas und dem Cerrado (Gebiet im Südosten Brasiliens) kamen. So trägt auch unser Fleischkonsum zur Abholzung des Regenwalds, den Verlust der Biodiversität und zu den Konflikten zwischen indigener Bevölkerung und Landwirten bei. Ein weiter Fakt, der gegen den Fleischkonsum spricht, ist das die Produktion von Fleisch sehr viel Wasser verbraucht. Allein für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch benötigt man im Schnitt 15.415 Liter Wasser, das Huhn schneidet besser ab mit 4.300 Liter Wasser pro Kilogramm Fleisch. [1]
Das heißt, dass der globale Anstieg der Fleisch- und Milchproduktion und die Ausbreitung der industrielle Massentierhaltung nicht dazu geführt hat, dass mehr Menschen ernährt werden können. Im Gegenteil, letztendlich gefährdet unser massiver Fleisch- und Milchkonsum, das Weltklima, die Biodiversität und damit zusammenhängend auch die Ernährungssicherheit von vielen Menschen und letztendlich auch unsere Gesundheit. Doch obwohl die Expertinnen von verschieden Organisationen, wie dem Weltklimarat und das UN-Entwicklungsprogram, vor den Folgen der industriellen Massentierhaltung warnen, bleiben Forderungen der Vereinten Nationen diesbezüglich bisweilen aus: In keiner einzigen der 169 SDG-Zielvorgaben erwähnt die Agenda 2030 die Problematik der industriellen Massentierhaltung. [3]
„Planetary Health Diet“ – Gesund für den Planeten, gesund für uns:
Nicht nur unsere Umwelt, sondern auch wir leiden unter unserer Ernährung. Immer mehr Menschen leiden an Übergewicht und kriegen Krankheiten die durch ungesunde Ernährung begünstig werden. Auf der Suche nach der Frage, wie können wir eine zukünftige Weltbevölkerung von 10 Billionen Menschen gesund und nachhaltig ernähren, haben WissenschaftlerInnen die Planetary Health Diet entwickelt. Diese soll nicht nur dabei helfen, unsere Umwelt zu schonen, so dass 10 Billionen Menschen auf diesem Planeten ernährt werden können, sondern auch die weltweit pro Jahr etwa 11 Millionen vorzeitigen Todesfälle durch chronische ernährungsmitbedingten Krankheiten verringern. Das Ernährungskonzept ist simple: bei einer Mahlzeit auf einem Teller, sollten Gemüse und Obst etwa die Hälfte davon ausmachen, die andere Hälfte besteht zum größten Teil aus Vollkornprodukten (z.B. Vollkornnudeln, Haferflocken, Vollkornbrot etc.) und pflanzliche Proteine (z.B. Linsen, Kicherebsen, Bohnen, Tofu) und ungesättigten Pflanzen Fetten (z.B.Raps-, Oliven-, Sonnenblumen-ÖL), der kleinere Teil besteht aus Zucker, Milchprodukte, Eier und Fleisch, welche wenn, dann im geringen Maß und aus artgerechter Tierhaltung konsumiert werden dürfen.[3]
Was können wir tun?
Wir können vieles tun, um nachhaltiger zu essen. Ein wichtiger Schritt ist es, unseren Fleischkonsum zu reduzieren, das heißt nicht, dass jeder gleich vegan oder vegetarisch leben muss, aber wir müssen den Fleischkonsum radikal einschränken, wenn sich etwas verändern soll. Die Planetary Health Diet empfiehlt zum Beispiel für Menschen, die Fleisch essen, ca. 100g Fleisch (Rind, Schwein oder Lamm) pro Woche bzw. 1 Steak im Monat und 200g Geflügelfleisch pro Woche. Wem das Tierwohl am Herzen liegt, der sollte bei dem Kauf von Fleisch unbedingt auch auf ein Tierwohlsiegel (Einkaufsratgeber Fleisch: Tierschutzombudsstelle Wien – Einkaufsratgeber (tieranwalt.at)) achten. Des Weiteren können wir in unserem Alltag darauf achten viele regionale und saisonale Produkte zu kaufen, am besten auch noch ohne Plastikverpackung. Natürlich ist es nicht einfach beim Einkauf auf alles zu achten, aber auch schon viele kleine Änderungen bringen Veränderung.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Lebensmittelverschwendung. Auch hier können wir was tun. Einmal können wir unseren Einkauf so planen, dass möglichst wenig wegeschmissen wird. Auch sollten wir überprüfen, ob die Lebensmittel wirklich schlecht sind, die wir wegschmeißen. So sag z.B. das Mindesthaltbarkeitsdatum aus, dass das Lebensmittel mindestens haltbar bis zu diesem Datum ist, aber das heißt nicht, dass es schlecht danach ist. Auch beim Fleischkonsum sollten wir überdenken, was wir essen wollen. Wurden früher noch fast alles vom Tier gegessen, essen wir heute nur noch wenige Teile des Tieres, auch hier wäre es nachhaltiger das ganze Tier zu verwenden.
Zusammenfassend, muss sich etwas in unserer Ernährung ändern. Unser Fleischkonsum muss reduziert werden, aber auch der Einkauf von Tierwohlprodukten regionalen und saisonalen Produkten und das Vermeiden von Lebenmittelverschwendung helfen dabei unsere Ernährung nachhaltiger zu gestalten.
Quellen:
[1] Der Fleischatlas : https://www.global2000.at/sites/global/files/Fleischatlas-2021.pdf
[4] Infos zur Planetary Health Diet: https://eatforum.org/content/uploads/2019/07/EAT-Lancet_Commission_Summary_Report.pdf
[5] Einkaufsratgeber Fleisch: Tierschutzombudsstelle Wien – Einkaufsratgeber (tieranwalt.at)