Vermeiden Sie Ruhestörungen der Wildtiere in den Wäldern!
Denn bei extremen Witterungsbedingungen ist das Ruhebedürfnis von Wildtieren besonders hoch. Grundsätzlich sind Wildwiederkäuer wie beispielsweise Rehe dank evolutionärer Anpassungen in der Lage, winterliche „Notzeiten“ von einigen Wochen mit stark eingeschränktem Nahrungsangebot gut zu überstehen, indem sie ihren Stoffwechsel reduzieren. Dies gelingt ihnen jedoch nur dann, wenn sie sich in Ruhegebiete zurückziehen können.
Wichtigster Punkt ist deshalb in Zeiten von Nahrungsengpässen jegliche Störungen von Wild zu vermeiden. Das stellt vor allem in Gebieten mit guter Eignung für winterliche Outdoor-Sportarten, die abseits von Pisten, Loipen und Tourenrouten ausgeübt werden, eine gewaltige Herausforderung dar. Sie wartet vielerorts noch auf eine erfolgreiche Bewältigung.
Das winterliche Nahrungsangebot für die Wildwiederkäuer kann in Waldgebieten auch durch entsprechende Waldpflege und Waldnutzung stark beeinflusst werden. Durchforstungen und eine Auflockerung des Kronendachs von dichten Waldbeständen bringen Licht und Wärme auf den Boden und fördern somit einen strukturierten Lebensraum mit einer reichen Kraut- und Strauchschicht, von der sich die Tiere auch im Winter ernähren können. Dies ist die natürlichste Art der „Fütterung“ und kann genauso wie eine Futtervorlage zur Lenkung der Tiere beitragen.
Wie das Foto der Wildkamera zeigt, kommt das Wild dank Schneebruch an die Zweige abgebrochener Baumwipfel heran, Quelle: Horst Leitner